Fließgewässer

_DSC1450Seeland ist vielleicht nicht so bekannt für seine Fließgewässer, aber lassen Sie sich nicht täuschen. Hier gibt es nämlich reichlich spannende und überschaubare Möglichkeiten, wenn Sie das Angeln an Bach und Fluss mögen – egal ob Sie Friedfisch- Spinn- oder Fliegenfischer sind. Hier finden Sie Raubfische wie Bachforelle, Meerforelle, Hecht, Barsch, Zander und Aal, aber ebenso reichlich Rotaugen, Brassen und Alande, falls Sie Friedfischangeln bevorzugen.

Bisse an der Oberfläche

Mit der Trockenfliege können Sie an vielen Auen Seelands erfolgreich sein – insbesondere von Ende April bis Ende September, wenn die Bachforellen stromaufwärts ziehen. Der Insektenreichtum an den Auen Seelands ist möglicherweise nicht ganz so groß wie an den klaren Heideflüssen Jütlands, aber mit ein wenig Glück findet man einen Maifliegen- oder Köcherfliegenschlupf und kann sicher sein, dass selbst die größten Fische darauf anspringen.

Die Mehrheit der seeländischen Trockenfliegenflüsse bilden relative flache und im Sommer stark bewachsene Auen. Relativ kurze Fliegenruten der Klasse 2# bis 4# sind hier von Vorteil, denn es geht mehr darum, sich anzupirschen und mit kurzen, präzisen Würfen die Fische anzuwerfen, anstatt lange Würfe zu meistern.

Von den Auen Seelands, die eine gute Möglichkeit, Bachforellen an die Trockenfliege zu bekommen, bieten, sind vor allem die Halleby Å, Havelse Å, Tuse Å, obere Tryggevælde Å, Elverdams Å, obere Suså, obere Køge Å, Usserød Å, Tude Å und die Græse Å zu nennen. In diesen Flüssen kann, falls es gerade keinen Insektenschlupf gibt, auch das Nymphenfischen sehr effektiv sein oder auch das Spinnfischen auf Bachforellen mit kleinen Spinnern oder Wobblern. Denken Sie aber in jedem Fall daran, dass die Bachforellenbestände sehr empfindlich gegenüber Eingriffen sind und dass insbesondere große Fische wichtig für die Reproduktion und das Überleben des Bestandes sind. Aus diesem Grund empfiehlt Fishing Zealand, dass man hauptsächlich Catch & Release praktiziert, wenn auf Bachforelle gefischt wird – und vor allem die großen Fische geschont werden.

DSC_3292Scharfe Zähne im Fließgewässer

Seeland bietet eine überschaubare, aber außerordentlich spannende Hechtfischerei in Fließgewässern. Hierfür sucht man idealerweise Flüsse, die relativ tief und breit sind und nur eine schwache Strömung aufweisen. Hechte lieben relativ still stehendes Wasser mit vielen Wasserpflanzen, von wo aus sie die nichtsahnenden Beutetiere attackieren können.
Auf Strömungshechte können Sie mit dem üblichen Spinn- und Fliegengerät, mit Posen- oder Grundrute angeln. Solange man daran denkt ein Stahl- oder starkes Fluorocarbonvorfach zu benutzen, dass der Hecht nicht durchbeißen oder seinen spitzen Zähnen durchraspeln kann, sind der Fantasie, welchen Köder man benutzt, kaum Grenzen gesetzt. Sehr effektiv sind lebender oder toter Köderfisch (vor allem Rotauge oder Ukelei) an der Pose oder auch das Absuchen des Gewässers mit Spinner, Wobbler, Gummifischen oder Flash-Fliegen. Auf jeden Fall darf die Rute etwas kräftiger sein, damit man der Kraft und Wildheit der Hechte etwas entgegenzusetzen hat.

Die besten Plätze, um im Fluss auf Hecht zu fischen sind in der Regel die unteren Strecken, wo der Fluss breiter wird und die Strömung schwächer wird. Dies gilt z.B. für die Susåen, Tryggevælde Å, Tude Å und Halleby Å. Für all diese Auen sind Tageskarten erhältlich, die Sie bei den örtlichen Angelvereinen bekommen können. Nicht vergessen dürfen auch die Lammejordskanäle, die zu bestimmten Zeiten richtig große Hechte produziert haben.

Perch close up-okJagd auf die schwarz-gestreiften Flussräuber

Man kann ohne Übertreibung behaupten, dass Seeland mit Nordeuropas beste Barschfischerei zu bieten hat. Barsche kann man in sämtlichen Bach- und Flussläufen Seelands fangen, aber richtig gut sind die südlichen und östlichen Flüsse, die in das Brackwasser münden. Hier kann man von Oktober bis März eine herausragende Barschangelei auf kapitale Fische von über 2 Kilogramm erleben. Die Brackwasserbarsche ziehen zu dieser Zeit zum Laichen in die Flüsse und man kann oft auch große Schwärme treffen. Vor allem in der Tryggevælde Å, St.Vejle Å, Køge Å, Suså, Flintinge Å und im Marrebækken hat man allerbeste Aussichten, einen strammen Barsch an den Haken zu bekommen. Und wenn es richtig gut läuft, kann man eine ganze Strecke dieser kapitalen Fische erbeuten. Aber denken Sie auch hier daran, Maß zu halten, besonders, was die großen Exemplare angeht, denn die Fische sind ja aus einem ganz besonderen Grund in der Au: zur Erhaltung Ihrer Art.

Barsche sind generell nicht zu schwer zu überlisten und man fängt sie auf alle Köder von Spinner, Fliege und Wobbler bis Wurm, Garnele oder Köderfisch. Manchmal allerdings sind die Barsche etwas launisch. Ideal ist aber steigender Luftdruck, eine stabile Temperatur und wechselnde Bewölkung. Allerdings schafft man es fast immer, mit einem lebenden Rotauge oder lebenden Garnelen als Köder – egal wie das Wetter ist – einige Fische zum Anbiss zu überreden.

Meerforelle im Fluss

_DSC1368Obwohl das Laichgeschäft normalerweise im Dezember oder Januar vonstatten geht, beginnen die Meerforellen der Küstengewässer in der Regel schon im Juli die Auen Seelands aufzusteigen. Der Laichzug erreicht seinen Höhepunkt nicht vor Mitte September und es bestehen gute Chancen auf eine silberblanke Meerforelle von Mitte des Monats bis zur Schonzeit am 16. November, wenn sie geschützt sind und dann wieder ab dem 16. Januar, wenn die Schonzeit endet.

Meerforellen fängt man auf Spinner, Blinker, Wobbler, Fliege und nicht zuletzt auf Wurm. Die Fische sind meistens in den tiefsten Löchern der Auen, entlang unterspülter Ufer und hinter Bewuchsbereichen oder großen Steinen zu finden. Meerforellen verlieren vorübergehend Ihren Jagdinstinkt, sobald sie in die Auen ziehen, so dass es mehr Sinn macht, sie zu provozieren, als sie zum Jagen zu ermutigen. Genau aus diesem Grund können Köder in Schockfarben und ebenfalls lärmende Köder wie Spinner oder Wobbler mit Rasseln sehr gut funktionieren.

Meerforellen sind kampfstarke Fische und da sie ebenfalls sehr groß werden können (jedes Jahr werden Fische über 10 Kilogramm gefangen!) brauchen Sie verhältnismäßig starkes Gerät: Zum Beispiel eine 2,70 Meter lange Spinnrute mit einem Wurfgewicht zwischen 20 und 25 Gramm in Kombination mit einer Spinnrolle und 0,25er geflochtener Schnur. Fliegenfischer sollten ebenfalls nicht die Kampfkraft der Meerforellen unterschätzen, weswegen eine 8er Rute mit passender Sinkschnur nicht übertrieben ist.
Zu den allerbesten Meerforellenflüssen Seelands zählen die Tuse Å, Halleby Å, Tryggevælde Å, Køge Å, St. Vejle Å und die Nivå. All diese Flüsse erfordern eine gültige Tageskarte, die man bei den lokalen Vereinen erhalten kann.