Küstenfischerei
Seeland ist umgeben von salzhaltigem Meerwasser und längs der gesamten Insel samt den vorgelagerten, kleineren Inseln kann man eine spannende Küstenfischerei erleben. Man findet Plattfische, wie Scholle, Flunder, Kliesche und Steinbutt, aber auch Dorsch – und im Laufe der Sommersaison Hornhecht, Meeräsche und Makrele. Es ist allerdings vorrangig die Meerforelle, welche die Angler Seelands an die Küsten lockt. Auch waren sie es, die das Küstenfischen auf Meerforellen als mit die Ersten etabliert haben. Es wird erzählt, dass es in der Umgebung des Isefjords und entlang der Nordküste mit ihren wind-exponierten Stellen war, wo sich das Küstenfliegenfischen zuerst entwickelt hat.
Seeland hat nicht nur einige der besten Meerforellenfjorde – Isefjord, Lammefjord, Roskilde Fjord und Kalundborg Fjord – sondern auch eine abwechslungsreiche und vielfältige Küste. Hier findet sich mehr oder weniger alles, was man sich an Angelplätzen wünschen kann – von Møns massiven Kreidefelsen über die rauen Kiesstrände der Nordküste, Lollands und Falsters windgeschützte Brackwassergebiete bis zu Westseelands Blasentang-Dschungel. Und ganz gleich, welche Jahreszeit, Windrichtung oder welches Wetter: Immer findet sich ein Platz mit guten Chancen, dem Meer das begehrte Silber zu entlocken.
Saison
Sie können das ganze Jahr lang an den Küsten Seelands erfolgreich angeln, allerdings ist die Art der Fischerei im Laufe des Jahres unterschiedlich. Üblicherweise unterscheidet man die Frühjahrs-, Sommer-, Herbst- und Winterfischerei, wobei man als Hauptsaison die Zeiträume von März bis Mai und von August bis Oktober ansieht.
Dezember/Januar/Februar
Die Winterfischerei im Dezember, Januar und Februar ist geprägt durch Minusgrade und niedrige Wassertemperatur, was dazu führt, dass die Meerforellen weit weniger aktiv auf Jagd sind als sonst. Durch den runtergefahrenen Stoffwechsel wird es auch schwieriger für die Fische, größere Köder zu verdauen, so dass kleine Blinker oder Fliegen weit effektiver sind. Vor allem kleine Tangläufer-Imitationen, Köder in Reizfarben wie pink oder chartreuse und kompakte Küstenwobbler sind die beste Wahl zu dieser Zeit. Ansonsten geht es vorrangig darum, Bereiche mir Wasser zu suchen, das warmer als die umgebenden Bereiche ist und möglichst geringen Salzgehalt hat. Dies kann z.B. im Brackwasser der Fall sein, in den Innenbereichen der Fjorde und in flachen Bereichen mit dunklem Untergrund, der sich schneller erwärmt. Sobald sich kurzfristig das Wetter erwärmt, steigen die Fangchancen beträchtlich, ansonsten bleibt es weiter ein bisschen wie ein Glückspiel. Die Winterfischerei kann sehr herausfordernd sein, aber manchmal erwischt man einen ganzen Schwarm kleinerer Fische oder sogar einen großen Überspringer (ein silberblanker Fisch, der eine Laichperiode auslässt).
März/April/Mai
Die Frühjahrsfischerei kann regelrecht hektisch werden, da die Meerforellen anfangen, richtig auf Fresstour zu gehen. Sie sind nach einem langen Winter ausgehungert und stürzen sich oft auf alles, was sich bewegt. Sonnige Tage mit steigenden Temperaturen garantieren fast eine sehr gute Fischerei. Sowohl an der offenen Küste, als auch in den flacheren Fjorden finden Sie jetzt Fische auf Nahrungssuche, die in den flachen Revieren auf Beutezug sind. Zu dieser Jahreszeit verspricht es Erfolg, Buchten, Fjorde und Plätze in der Nähe von Bacheinläufen zu befischen (Schonbezirke beachten!). Sobald sich allerdings die Wärme mehr und mehr durchgesetzt hat, verteilen sich die Fische entlang der offenen Küste, wo sie entlang ausgestreckter Riffe, Blasentangwäldern und Muschelbänken und deren reichhaltigem Nahrungsvorkommen auf Beutezug gehen.
Juni/Juli/August
Die Sommerfischerei hält ebenfalls eine tolle Forellenfischerei bereit, sofern man weiß, wann die Fische in Küstennähe kommen. Die Wassertemperatur befindet sich nun auf einem Niveau, dass die Meerforellen sich tagsüber eher tieferes Wasser suchen. Wenn Sie tiefes Wasser und strömungsreiche Plätze in Ufernähe finden, lohnt es sich, in der Dämmerung oder sogar der Nacht auf die Meerforellen zu fischen, die nun zum Jagen auch in das angrenzende Flachwasser kommen.
Zu dieser Jahreszeit ist das Nahrungsaufkommen riesig und die Meerforellen gehen nun oft auf die unterschiedlichsten Blinker, Wobbler oder Fliegenmuster. Es gibt allerdings auch Tage, wo sie sehr selektiv ihre Nahrung aufnehmen und man gut beraten ist, das Wasser sorgfältig zu beobachten. Halten sich z.B. Schwärme von Sandaalen oder viele Grundeln dort aufhalten, kann es sein, dass sich die Meerforellen genau auf diese Beutetiere spezialisiert haben.
September/Oktober/November
Die Herbstmonate markieren eine Übergangszeit der Meerforellenfischerei. Nun findet man sowohl untermaßige Fische, Überspringer und angefärbte Fische auf ihrer Laichwanderung entlang der Küste. Zu dieser Jahreszeit können Sie wieder den ganzen Tag lang fischen, da die Wassertemperatur – auch in den Fjorden – in der Regel wieder auf einem optimalen Niveau ist. Jetzt halten sich vor dem Laichaufstieg befindliche Meerforellen oftmals in kleinen Schwärmen in der Nähe der Mündungen der Laichbäche und -flüsse auf. Und auch wenn man so einen Schwarm gefunden hat, heißt dies noch lange nicht, dass man auch einen Fisch zum Anbiss überreden kann. Sobald die Fische ihr Laichkleid angelegt haben, verringert sich ihr Jagdinstinkt deutlich. Jetzt sind Köder mit Schockfarben oft von Vorteil, da man so noch einen Biss provozieren kann. Versuchen Sie beispielsweise Blinker in orange/gelb oder in pink, fluoreszierende und buschige Fliegen oder einfach einen auffälligen Spinner.
Angelgerät
Für Fliegenfischer ist eine 9′ lange Rute der Klasse #6/7, eine Schwimm- oder Intermediate-Schnur, 100 Meter Backing und ein vier Meter langes Vorfach mit 0,25er Fluorocarbon-Spitze ideal. Zu den beliebtesten Fliegenmustern an den Küsten Seelands zählen Pattegrisen, Grå Frede, Kobberbassen, Juletræet, Cutthroat Kutling, Aura Rejen, Glimmerrejen, STF Baitfish, Honey Shrimp, Flatwing Tobis, Fyggi und Brenda.
Als Spinnfischer ist man mit einer 2,40 bis 2,70 Meter langen Rute und einem Wurfgweicht von 15 – 20 Gramm gut beraten. Zum Fischen mit Sbirullino empfiehlt sich eine Rute von 3 bis 3,30 Metern, eine solide Stationärrolle und 0,15er geflochtene Schnur. Richtig tolle Weitwurfköder wie z.B. Snurrebassen, Sølvpilen, Stripperen, Sømmet, Herring Inline oder Gladsax Wobbler sind nur einige der Köder, die Seelands Meerforellenanglern schon Sternstunden an der offenen Küste beschert haben.
Andere küstennahe Arten
Im Laufe der Sommersaison können Sie Bekanntschaft mit einigen interessanten Gästen aus südlichen Gefilden machen. Hornhechte sind die ersten Sommerboten, die in großen Schwärmen von Mai bis Ende Juni in Küstennähe kommen. Hier kann man eine richtig lebhafte Fischerei an Küstenabschnitten mit breitem Tang- und Seegraswäldern erleben. Besonders beliebt als Köder sind Heringsfetzen, kleine Blinker und Meerforellenfliegen.
Von Ende Mai bis September findet man vielfach auch Meeräschen entlang der Küste. Sie sind oftmals nicht einfach zu finden und noch schwerer zu fangen, aber sie liefern einen knallharten Drill auch für den erfahrenen Küstenfischer. Meeräschen findet man oft in unmittelbarer Ufernähe, wo sie frische Algen und Kraut von Steinen abweiden. Zu den sichersten Plätzen gehören Steinböschungen, Molen und Hafengebiete. Man fängt Meeräschen auf kleine, grüne Fliegenmuster oder auch sehr effektiv mit Brot als Anfutter und Köder.
Makrelen treffen an der Küste Seelands in der Regel Ende Juli ein. Hochsaison ist der August, in der man eine erstklassige Fischerei erleben kann. Wer Makrelen von Land fangen möchte, muss Plätze mit tiefem Wasser in Wurfweite suchen, wie z.B. Røsnæs, Asnæs, Sjællands Odde, Nakke Hage oder Helsingør. Makrelen kann man fast auf alles fangen, was sich schnell genug bewegt und glitzert, wie z.B. kleine silbrige Blinker und Fliegen als Beifänger.